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Wenn Form und Körperlichkeit in Dialog treten

  • Anna Rojahn
  • 22. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Der Panton Chair von Verner Panton (Vitra, 1967) gilt als Ikone des modernen Designs: aus einem Stück Kunststoff geformt, fließend, organisch, beinahe wie eine Skulptur. Seine markante S-Kurve steht für den Mut zur Innovation und die neue Materialästhetik der 1960er Jahre. Der Stuhl war nicht nur ein Möbelstück, sondern auch ein Statement – ein Symbol für eine Zeit, in der Design begann, Grenzen zu überschreiten und neue Ausdrucksformen zu suchen.

Ganz anders – und doch erstaunlich verwandt – wirkt Egon Schieles „Weibliches Modell mit feuerroter Jacke und Hose“ (1914). Ausdrucksstark, provokant, voller Energie. Schieles Figuren sind kantig, gespannt, in Bewegung – pure Körperlichkeit, in Linien und Farbe gebannt. Schiele stellte den Menschen nicht als Ideal dar, sondern als fragile, verletzliche, manchmal unbequeme Erscheinung. Seine Arbeiten sind Spiegel einer Zeit voller Umbrüche, in der auch Kunst neue Wege ging.


Zwei Welten im Dialog

Stellt man beide Werke zusammen, geschieht etwas Spannendes:

  • Die organische Form des Stuhls und die expressive Körperlichkeit des Bildes treten in einen Dialog.

  • Kurve trifft auf Linie, Oberfläche auf Geste, Design auf Kunst.

  • Es entsteht keine Konkurrenz, sondern eine wechselseitige Verstärkung: Jedes Werk behauptet sich – und doch öffnet sich dazwischen ein neuer Raum.

Dieser Dialog zeigt eindrucksvoll, dass Möbel nicht nur funktional sind und Kunst nicht nur dekorativ. Beide können sich gegenseitig herausfordern, interpretieren und in ein neues Licht rücken. Genau das macht die Kombination von Kunst und Design so spannend: Sie lässt Räume lebendig werden und erzählt Geschichten, die über das rein Ästhetische hinausgehen.


Warum Kunst und Design zusammen denken?

Kunst und Design bewusst zusammenzubringen bedeutet, Räume vielschichtiger zu gestalten. Es geht nicht darum, dass ein Bild farblich exakt zum Sofa passt oder der Stuhl im gleichen Ton wie das Gemälde gehalten ist. Vielmehr entsteht durch den bewussten Dialog ein Mehrwert:

  • Ästhetisch, weil sich neue Harmonien oder Kontraste entfalten.

  • Inhaltlich, weil die Objekte und Werke zusammen neue Geschichten erzählen.

  • Emotional, weil sich Menschen in Räumen wiederfinden, die mehr sind als die Summe ihrer Teile.


Von der Theorie zur Praxis

In der Realität sind ikonische Werke wie das von Egon Schiele selten verfügbar – sie hängen in Museen wie der Albertina in Wien oder erzielen bei Auktionen Millionenbeträge. Designklassiker wie der Panton Chair hingegen sind zugänglich und lassen sich in Interieurs integrieren. Die Kunst besteht darin, dieses Spannungsverhältnis kreativ zu übersetzen: Welche Kunstwerke können eine ähnliche Wirkung entfalten? Wie lassen sich Möbel und Bilder so kombinieren, dass der Raum gewinnt, ohne banal oder überladen zu wirken?


👉 Dieser Ansatz prägt auch Bonnyvue: maßgeschneiderte Bilder, die mit Designklassikern in Dialog treten und Interiors eine individuelle Handschrift geben. Denn der Dialog von Kunst und Design ist mehr als Dekoration – er ist eine Einladung, Räume neu zu denken.





 
 
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